Meine kindliche Liebe zu einem ausgestopften Reh

Zu Beginn der achtziger Jahre war ich als kleiner Junge mit meinen Eltern in Meran, Südtirol, im Urlaub. Im Eingangsbereich des Urlaubsquartiers, einer familiengeführten Ferienpension, stand auf einer Kommode ein ausgestopftes Reh, das ich schnell fest in mein Herz geschlossen hatte. Die Liebe war groß, der Abschied fiel schwer. Bei der Abreise klammerte ich mich folglich an das Reh und weinte so bitterlich, dass auch die Umstehenden mitweinten.

Kalksteinskulptur von Katharina Szelinski-Singer am Märchenbrunnen im Schulenburgpark in Neukölln. Die Skulptur zeigt eine Szene aus dem Märchen Brüderchen und Schwesterchen, in der das Schwesterchen das in ein Reh verwandelte Brüderchen festhält.

Man mag sich die Situation in etwa so vorstellen wie eine der Kalksteinskulpturen von Katharina Szelinski-Singer am Märchenbrunnen im Schulenburgpark in Neukölln, die eine Szene aus dem Märchen “Brüderchen und Schwesterchen” zeigt. Das Brüderchen hat aus dem dritten Bächlein getrunken und sich in ein Reh verwandelt, das vom Schwesterchen eng umschlungen festgehalten wird.

(Meine Mutter erzählte die Urlaubsanekdote einen Tag vor dem Spaziergang, der auch durch den Schulenburgpark führte.)

#Foto #Berlin

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