Makromad – Tausend Tage Fete
Kürzlich wurde im Fernsehen die ursprünglich am 21. Juni 1984 ausgestrahlte Folge 87 vom Musikladen wiederholt. Zwischen Moti Special und Talk Talk war ein Auftritt der Gruppe Makromad zu sehen. Zu einer Mischung aus Roboterbewegungen à la Kraftwerk sowie Disco- und Breakdance wurde deutschsprachig über Tausend Tage Fete in Paris gerappt.
Mir war das Lied bis dato unbekannt und offensichtlich hat es seinen Weg in die Geschichtsschreibung nicht gefunden. Die Wikipediaseite Deutscher Hip-Hop erwähnt im Abschnitt Anfänge mit Rapper’s Deutsch von G.L.S.-United, Hip-Hop-Bommi-Bop von The Increadible T. H. Scratchers Starring Freddy Love und New York/N.Y. von Nina Hagen lediglich einige eher bekannte Frühversuche aus der Familie der Hiphopartigen. Auch im Buch 25 Jahre HipHop in Deutschland von Sascha Verlan und Hannes Loh findet sich nichts zu Makromad. An einer Stelle heißt es nur:
Im deutschsprachigen Raum waren das Falco, Fehlfarben, DAF und bereits 1980 gab es eine Coverversion, “Rapper's Deutsch” von Thomas Gottschalk, Frank Laufenberg und Manfred Sexauer (= GLS United).
Nun ist Tausend Tage Fete sicherlich kein gigantisches Überstück, dessen Nichtbeachtung zu den großen Rätsel der Musikgeschichte gehört, aber als kleiner Baustein in der Entwicklung des deutschsprachigen Hip-Hops durchaus eine Erwähnung wert.
Einer der drei Produzenten, Axel Gundlach, veröffentlichte später mit Mister Bummbastisch eine einigermaßen unerträgliche Version von Shaggys Boombastic, bei der aus Mr. Lover Lover – irgendwie sehr gelungen – Mein lieber, lieber Scholli wird:
Der Produzent Reinhard Besser dagegen spielte 1982 bei Andy Borgs Durchbruchssingle Adios Amor Gitarre.